Oxyven, intravenöse Sauerstofftherapie

Sauerstoff als Lebenselement

Fast alle Lebewesen brauchen für ihr Überleben das Element Sauerstoff.

Es ist ein geruchloses Gas und chemisch sehr reaktiv, da es eines der am stärksten elektronegativen Elemente ist. 

Ohne Sauerstoff kann ein Mensch nur wenige Minuten überleben. Nach dieser Zeit tragen seine Organe, vor allem aber das Gehirn, teils irreparable Schäden davon.

Die Zellen benötigen für ihren Stoffwechsel, zur Energieproduktion und zur Erfüllung ihrer jeweiligen Funktion beständig Sauerstoff.

Die Speicherkapazität für Sauerstoff ist sehr gering. Der Körper kann nur etwas 1500 ml Sauerstoff speichern, während schon im Ruhezustand pro Minute 200 - 300 ml Sauerstoff im Stoffwechsel verbraucht werden. 

 

Transportwege

Der Transport des Sauerstoffs in die Zellen geschieht mit Hilfe der Lunge und des Herz-Kreislaufsystems. Über die Nase und die Bronchien bis in die feinsten Verästelungen strömt die eingeatmete Luft in die Lungenbläschen, die Alveolen. 

Sie sind von kleinsten Blutgefäßen, den Lungenkapillaren, umgeben. Durch extrem dünne Gewebeschichten findet hier in den Alveolen der Gasaustausch statt: Sauerstoff tritt in die Blutbahn ein und Kohlendioxyd, das Verbrennungsprodukt, tritt aus der Blutbahn aus und wird über die Atemluft ausgeatmet.

Der Sauerstoff wird im Blut transportiert, indem er sich an den roten Blutfarbstoff, das Hämoglobin, bindet. Hämoglobin ist ein Bestandteil der Erythrozyten, der roten Blutkörperchen. Ein einziger Erythrozyt enthält etwas 280 Millionen Hämoglobinmoleküle.

Nur ein ganz geringer Teil des eingeatmeten Sauerstoffs wird ohne diese chemische Bindung an das Hämoglobin, also durch direkte physikalische Lösung im Blut, transportiert.

Die Konzentration des physikalisch gelösten Sauerstoffs im Blut bestimmt, wie hoch der Anteil des Hämoglobins ist, das mit Sauerstoff versorgt ist. Dieser Prozentsatz des mit Sauerstoff angereicherten Hämoglobins am Gesamthämoglobin wird als Sauerstoffsättigung bezeichnet. Dieses Sauerstoffsättigung hängt wiederum vom Sauerstoffpartialdruck ab. 

Die Sauerstoffsättigung ist von weiteren Parametern abhängig:

  • der Körpertemperatur
  • dem ph-Wert des Blutes
  • Viskosität des Blutes                                                                                         die Viskosität ist das Fließverhalten des Blutes. Dickflüssiges Blut zirkuliert viel   schlechter durch die kleinsten Blutgefäße als dünnflüssiges.

 

Die biologische Verbrennung findet in den Mitochondrien, den Kraftwerken der Zellen, statt. Man findet sie in großer Anzahl in jeder Zelle.

Der Verbrennungsprozess ist ein komplexer biochemischer Ablauf, durch den ATP (Adenosintriphosphat) produziert wird. Diese Stoffwechselprozesse brechen bei nicht mehr vorhandener Sauerstoffversorgung nach wenigen Minuten zusammen. Es kommt schließlich zum Untergang des Gewebes.

wie funktioniert die Sauerstoffinfusion ?

Der Sauerstoff bei der Oxyvenierung nach Dr. med. Regelsberger wird direkt in die Blutbahn eingeführt. Unter Umgehung der Lunge und der Alveolen. Die hierdurch ausgelösten komplexen biochemischen Prozesse, die tief in die enzymatischen Vorgänge des Organismus eingreifen, erklären die Wirkung der Therapie. 

 

Relativ früh war klar, dass die Wirkung nicht allein auf einer Erhöhung des Sauerstoff-partialdruckes im Blut beruhen konnte, sondern auf einer Veränderung der Blutbestand-teile.

Allein die Menge des zugeführten Sauerstoffes - verglichen mit der Menge die durch die Atmung aufgenommen wird - ist so gering, dass die verbesserte Sauerstoffversorgung für die teilweise überwältigenden Effekte als solche nicht allein verantwortlich sein konnte.

Die Befürchtung, dass es durch die direkte Einführung des Gases in die Blutbahn zu einer Embolie kommen könne, ist sowohl empirisch als auch wissenschaftlich widerlegt. Bei richtiger Anwendung ist die Oxyvenierungs-Therapie ein hoch wirksames und nebenwirkungsarmes Therapieverfahren. Die Durchführung gehört deswegen in die Hände von erfahrenen Therapeuten. 

 

Wie Wirkt die Sauerstoffinfusion ?

Durch die Oxyvenierung wird das Angebot an physikalisch gelöstem Sauerstoff im Blut erhöht. Es kommt zu einer Linksverschiebung der Sauerstoffbindungskurve. Dies bedeutet nach Dr. Regelsberger eine Wiederherstellung von Normzuständen bei funktionellen Entgleisungen, sowie eine Verjüngung im Alter.

 

Erkrankungen im Gewebe sind immer mit einer lokalen Azidose, also einer Gewebe-übersäuerung verbunden. Die durch die Oxyvenierung erzeugte Linksverschiebung der Sauerstoffbindungskurve ermöglicht damit einen erhöhten Einstrom von Sauerstoff in erkrankte Gebiete.

Immer wieder berichten Patienten unter der Therapie über eine lokale Wärmewirkung in den erkrankten, übersäuerten und damit schmerzhaften Gebieten - ein Indikator für diesen Mechanismus. 

Da der Sauerstoffverbrauch insbesondere in entzündeten und sich regenerierenden Geweben stark erhöht ist, erklärt die durch die Oxyvenierung verbesserte Sauerstoff-versorung nicht nur die beobachtete schnellere Heilung von Wunden und Knochenbrüchen, sondern auch zahlreiche weitere Heilungsprozesse bei Erkrankungen des Abwehrsystems und der inneren Organe: 

  • Vermehrung von 2,3-Diphosphoglyzerat
  • erhöhte Bildung von Protazyclin
  • Anstieg der eosinophilen Granulozyten
  • rasche Beseitigung von Ödeme jeder Art, auch im Gehirn
  • Belebung des Lymphstromes
  • Zunahme des Wassergehaltes im Blut 
  • Behebung der Verschleimung der Atemwege
  • IgE-Spiegel sinkt
  • rasche Reduzierung allergischer Symptome durch Antihistaminwirkung
  • Hemmung der Leukotrin-Synthese
  • Erhöhung von physiologischem Stickstoffmonoxid (NO)
  • Zunahme der Glutathion-Peroxydase
  • Fibringehalt, Präalbumingehalt und Gammaglobuline steigen
  • Normalisierung des ph-Wertes und der Konzentration von:                                Cholesterin, Lactat-Ruhewert, Triglyceriden, Transaminasen, Lipoproteiden, Bikarbonat und intrazellulären Pufferbasen

 

Indikationen

Gefäße, Durchblutungsstörungen:

  • venöse Durchblutungsstörungen
  • arterielle Durchblutungsstörungen, Claudicatio intermittens
  • lymphogene DBS, Ödem
  • trophische Störungen
  • Ulcera
  • Gangrän
  • cerebrale DBS, Altersinsuffizienz
  • Diabetes mellitus, metabolisches Syndrom
  • koronare Herzerkrankung, Angina pectoris
  • TIA (transistorische ischämische Attacke) und Zustand nach TIA
  • Herzinfarktnachbehandlung
  • Herzinsuffizienz
  • periphere arterielle Hypertonie
  • Hypotonie
  • vor Operationen (Amputation, Bypass)
  • vasomotorische DBS, Migräne
  • Varicosis

 

Abwehrsystem:

  • Rhinokonjunktivitis saisonalis
  • vasomotorische Rhinitis
  • Asthma bronchiale
  • asthmatoide Bronchitis
  • allergische Dermatitis
  • Pollinosis

 

Hautkrankheiten:

  • atopische Dermatitis (Neurodermitis)
  • chronische Ekzeme
  • Psoriasis

 

Gehirn und Nervensystem:

  • cerebrale Krampfleiden
  • Status nach Schlaganfall, Hemiphlegie u. Aphasie
  • Status n. Commotio und Contusio cerebri
  • Polyneuropathien (auch diabetische)
  • vegetative Labilität

 

Harn- und Geschlechtsorgane:

  • chronische Pyelonephritis
  • Impotenz, vegetative und DBS bedingte

 

Sinnesorgane:

  • Okuläre DBS (Makuladegeneration)
  • Retinitis pigmentosa
  • Myopie
  • Glaukom
  • Retinopathie, diabetische
  • zentralvestibulärer Schwindel
  • Tinnitus, chronisch und akut
  • Hörsturz, Zustand nach
  • Morbus Menière 

 

Sonstige Indikationen:

  • Erschöpfungszustände
  • Schlafstörungen
  • Depression
  • zur Rekonvaleszenz
  • Lebererkrankungen, Leberschäden
  • Hypercholesterinämie
  • M. Parkinson
  • geistige Retardierung
  • Multiple Sklerose
  • Angiopathien
  • Arthrose, Arthritis
  • Bronchitis, obstruktive
  • Colitis ulcerose
  • Sinusitis frontalis
  • Lungenemphysem
  • Neuralgie, Trigeminus
  • vertebragene Schmerzen
  • Rheuma
  • Adjuvans in der biologischen Tumortherapie                                                    Minderung von Nebenwirkungen bei Chemo- u. Strahlentherapie

 

In machen Fällen (10 - 20%) tritt zu Beginn der Behandlung ein leichter Hustenreiz, ein Druckgefühl im Brustkorb und Müdigkeit auf, die jedoch im Verlauf der Behandlung wieder verschwinden und vollkommen unbedenklich sind.

Auftretende Kopfschmerzen, eine Gesichtsröte und vermehrter Urinabgang verschwinden ebenfalls meist nach kurzer Zeit. 

Kontraindikationen:

Bei diesen Beschwerden darf die Oxyvenierung nicht angewendet werden:

  • fieberhafte, akute Infekte
  • Herzinfarkt im akuten Status
  • akute und chronische Thrombophlebitis oder Thrombose
  • offene Lungen-Tuberkulose
  • großflächige, offene Blutungen
  • feuchte Makuladegeneration
  • Status asthmaticus
  • kardiale Septumdefekte
  • Hirntraumen
  • Zustand nach Lungenembolie
  • bei starken Rauchen (hier wirkt die Oxyvenierungstherapie häufig nicht)

 

Durchführung der Behandlung:

Empfohlen werden als Therapieblock 20 Infusionen in 4 Wochen. 

Injiziert wird reiner medizinischer Sauerstoff  mit einem Druck von 2 Bar und einer Einlaufgeschwindigkeit von 1 - 2 ml pro Minute. 

 

Nach dem Ende der Infusion sollten Sie noch 20 Minuten liegen und anschließend 15 Minuten sitzen. Körperliche Bewegung nach der Behandlung und der Ruhezeit ist ratsam. Starke Anstrengungen sind zu vermeiden.

 

Es empfiehlt sich nach Art und Schwere der Erkrankung weitere Behandlungs-Serien nach einem halben Jahr bis zu einem Jahr durchzuführen.

 

Zu Beginn der Oxyvenierung sollte die bisherige Medikation möglichst beibehalten werden. Es ist allerdings wahrscheinlich, dass unter der Sauerstoffinfusion die pharmakologische Wirkung einzelner Medikamente stärker wird, so dass eine Mengenreduktion notwendig werden könnte. 

 

Möglicherweise sind naturheilkundliche Verfahren wie eine Darmsanierung, eine Umstellung der Ernährung auf basenreiche Kost, Phytotherapeutika oder Bewegungstherapien zur Unterstützung des Behandlungserfolges notwendig.

 

Eine Therapie inclusive der anschl.  20 min. Liegezeit benötigt ca. 1 Stunde an Zeit. 

                                                         ©Misterblu